STÖRLICHTBOGEN
Ein Störlichtbogen ist eine explosionsartige Freisetzung von Energie, die durch einen Lichtbogen verursacht wird. Er entsteht entweder durch einen Phase/Erdungs-Fehler oder einen Phase/Phase-Fehler, die zum Beispiel durch versehentlichen Kontakt mit Elektrosystemen, angesammelten leitfähigen Staub, Korrosion, herunterfallende Werkzeuge oder unsachgemäße Arbeitsverfahren ausgelöst werden können. Während eines Störlichtbogens können Temperaturen von bis zu 19.500 °C erreicht werden. Der Kontakt mit einem Störlichtbogen kann zu schweren Verbrennungen und sogar zum Tod führen. Jährlich werden mehr als 2.000 Menschen mit schweren Störlichtbogenverbrennungen in Spezialkliniken für Verbrennungen behandelt.
LICHTBOGENKENNWERT
Der Lichtbogenkennwert bezeichnet die Energiemenge, die erforderlich ist, um beim Durchtritt durch ein Gewebe mit einer 50-prozentigen Wahrscheinlichkeit eine Verbrennung zweiten oder dritten Grades zu verursachen. Dieser Wert wird in Kalorien/cm² gemessen. Der erforderliche Lichtbogenkennwert für ein Kleidungsstück wird anhand einer Störlichtbogenrisikobeurteilung und des sich daraus ergebenden Störlichtbogenwertes bestimmt. Der Kennwert wird in der Regel als ATPV (Arc Thermal Performance Value) oder EBT (Energy Breakthrough Threshold) angegeben.
STÖRLICHTBOGENRISIKOKATEGORIE (STÖRLICHTBOGEN)
Die fünf Störlichtbogenrisikokategorien werden in einer Tabelle der NFPA 70E spezifiziert. Sie basiert auf verschiedenen Arbeitstypen und reicht von HRC 1 (geringes Risiko, bei dem behandelte Baumwolle ausreicht) bis HRC 4 (hohes Risiko, bei dem flammfeste Kleidung mit einem Lichtbogenkennwert von mindestens 40 Cal/cm² erforderlich ist). Der HRC-Wert hilft dabei, den benötigten Lichtbogenkennwert für ein Kleidungsstück in Bezug auf die spezifische Arbeit festzulegen.
KALORIE
Eine Kalorie ist die Energiemenge, die notwendig ist, um 1 Gramm Wasser um 1 Grad Celsius bei atmosphärischem Druck zu erwärmen. Verbrennungen zweiten Grades treten bei etwa 1,2 Kalorien pro Quadratzentimeter pro Sekunde (cal/cm²) auf.
STÖRLICHTBOGENGEFAHR
Dies beschreibt einen gefährlichen Zustand, der durch die Freisetzung von Energie bei einem Lichtbogen verursacht wird.
STÖRLICHTBOGENGEFAHRENANALYSE
Eine Störlichtbogengefahrenanalyse ist eine Untersuchung, bei der das potenzielle Risiko einer Kontaktaufnahme mit der Energie eines Störlichtbogens bewertet wird, dem ein Arbeiter bei der Durchführung bestimmter Arbeiten ausgesetzt sein könnte. Die gewonnenen Daten aus der Analyse werden genutzt, um Verletzungen zu verhindern und sichere Arbeitsverfahren sowie das geeignete Schutzniveau der flammfesten Schutzkleidung und PSA zu bestimmen.
STÖRLICHTBOGENSCHUTZGRENZE
Die Störlichtbogenschutzgrenze beschreibt den Abstand von einem freiliegenden spannungsführenden Teil, innerhalb dessen eine Person im Falle eines Lichtbogens eine Verbrennung zweiten Grades erleiden könnte.